Das Schwert der Familie Schroedter 1414 bis 2002

1414 1564 Vorbemerkung 1806 2002/03

1564

König Friedrich II. von Dänemark übergibt seinem jüngsten Bruder Johann den sogenannten Sonderburger Anteil. Dazu gehören auch die im Holsteinischen gelegenen Ämter Plön und Ahrensbök. Vielleicht hat Herzog Johann der Jüngere von Sonderburg bei dieser Gelegenheit auch das besagte Schwert erhalten, als Erinnerung an die "Verleihungszeremonie" von 1438 in Plön. Das Schwert könnte auf diese Weise das dänische Königshaus wieder verlassen haben und in den Besitz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön gelangt sein.

1622

Herzog Johann der Jüngere von Sonderburg teilt sein geringes Herrschaftsgebiet  weiter auf und sorgt dafür, dass sein jüngster Sohn Joachim Ernst Herzog von Sonderburg-Plön wird. Herzog Joachim Ernst (1623-1671) war ein "staatsmännisch begabter" Herrscher, dem das Herzogtum Plön seine "Blütezeit" verdankte. Er sorgte u.a. für den Bau des heute noch eindrucksvollen Plöner Schlosses, auf dem dann wohl auch das traditionsreiche Schwert von 1414 untergebracht wurde.

 Seinem Sohn und Nachfolger, Herzog Johann Adolf (1671-1704) wird dagegen eine "aufwändige Hofhaltung" vorgeworfen. Und sein Enkel, Herzog Joachim Friedrich (1706-1722) wird ebenfalls als "verschwenderisch" beschrieben. Diese Herren sollen den finanziellen Ruin des Herzogtums Plön initiiert haben, den auch der letzte Herzog nicht mehr abwenden konnte oder wollte: Friedrich Karl wurde 1729 Herzog von Plön, doch auch er wird als "leichtlebig" beschrieben.

Das Plöner Schloß: Holzschnitt aus dem Jahr 1729

1756

Franz Bartold Schroedter, ehemaliger Bürgermeister von Kiel und zum damaligen Zeitpunkt Justizrat und Kanzleidirektor des Herzogs von Plön, erhält auf dem Plöner Schloss aus der Hand des Herzogs Friedrich Karl ein Schwert als "Dankeschön" für die Ausarbeitung eines wichtigen Vertrages.

 Der Plöner Herzog und der König von Dänemark, der zugleich auch Herzog von Holstein war, hatten einen Erbfolgevertrag geschlossen. Demnach sollte das kleine Herzogtum Plön beim Tode des Herzogs mit den Anteilen des Königs von Dänemark am Herzogtum Holstein vereinigt werden. 1761 war es soweit. Der Herzog von Plön war kinderlos gestorben. Die zahlreichen Schulden wurden vom neuen Landesherrn, dem König von Dänemark, mit übernommen. Dieser durfte sich jetzt zusätzlich auch Herzog von Plön nennen.

 Bei der Übergabe des Schwertes durch Herzog Friedrich Karl an Franz Bartold Schroedter wurde dem Beschenkten auch die legendenumwobene Geschichte des Schwertes mitgeteilt, die sich bis an den Anfang des 15.Jahrhunderts zurückverfolgen lassen sollte.

1414 1564 Vorbemerkung 1806 2002/03