Was der Kunsthistoriker Dr. Hans Thomas Cartensen in zwei Stunden erzählte und zeigte war ungemein lehrreich, unterhaltsam, häufig witzig - gelehrte Kunst vom Feinsten.

Mit zwei Dia-Projektoren wurde die künstlerische Entwicklung Vincent van Goghs eindrucksvoll und plastisch dargestellt.

Der Lebenskampf des Menschen Vincent, der Kunsthändler werden wollte, dann aber über christliche Sozialarbeit zu dem von seinen Zeitgenossen völlig ignorierten genialen Künstler wurde, konnte einfühlsamer wohl kaum dargestellt werden.

Vom Entstehen der ersten ungelenken Zeichnungen eines Zwanzigjährigen, über die Darstellung von Proletariern in belgischen Zechen (Schlüsselerlebnis: Begegnung mit einem alten, krummen Arbeiter, der mit Verpackungsmaterial bekleidet ist - darauf steht: "Fragile" - zerbrechlich ),

zu dem wohl ersten expressionistischen Werk der Kunstgeschichte, den "Kartoffelessern" gelangte er schließlich über das Kennenlernen japanischer Holzschnitte zur intensiven Auseinandersetzung mit Farben.

Als Autodidakt setzte er sich theoretisch mit Farblehren auseinander und arbeitete an dem Ziel "das hohe Gelb" zu erreichen. Dieses "hohe Gelb", das empfundene Sonnenlicht, findet sich auch in seinen Sternenbildern wieder. Diese Sternenbilder symbolisieren schließlich auch das Ende seines tragischen Lebenskampfes. Mit 47 Jahren begab er sich "auf den Weg zu den Sternen".

Zufrieden mit dem Abend: Brigitte Roßmann-Heyse, Marianne Harms, Hans Thomas Carstensen, Anke Mielke-Salmassi, Helga Gießelmann (v.l.n.r.)

Wer an dem Veranstaltungsbesuch gehindert war, dem kann geholfen werden:

Hans Thomas Carstensen wird diesen Vortrag am 21.09.05 ab 20.00 Uhr im Hohenweststedter Rathaus noch einmal zum Besten geben. Zu erreichen ist er auch über seine Homepage www.hwrc.de