"Der letzte Akt"

Remarque-Filmabend mit Einführung und Diskussion

Dieser Film erzählt die Geschichte einer Zeit, wie sie war und nie mehr wiederkehren darf.

Berichte der Überlebenden und geschichtliche Quellen liefern den Stoff für die Gestaltung des Drehbuches

(Der Vorspruch zu Der letzte Akt) 

„Sagt nie wieder: Jawohl! Seid wachsam!“,

das sind die letzten Sätze im Remarque –Film: „Der letzte Akt“

am 26.01.2007

um 20.00 Uhr

im Wattenbeker Schalthaus

Der Film spielt im April des Jahres 1945 und schildert Hitlers letzten 10 Tage im Bunker der Reichskanzlei in Berlin.

Der letzte Akt wurde in Österreich unter der Regie Georg Wilhelm Pabsts gedreht und von Carl Szokoll für den Cosmopol - Filmverleih produziert. Die literarische Vorlage für das Drehbuch bildete Remarques Filmnovelle, die er unter Verwendung des Buches In zehn Tagen kommt der Tod von Michael A. Musmanno verfasst hatte.

Musmanno war Vorsitzender Richter bei den Nürnberger Prozessen gewesen und hatte in einer umfangreichen Aktensammlung die letzten zehn Tage im Hitlerbunker authentisch dokumentiert. Die befragten Zeugen hatten diese Tage – insbesondere Hitlers  Irrsinnsbefehle – im Reichskanzlerbunker unmittelbar miterlebt.

Musmanno wollte damit vor allen Dingen dem Rätselraten über Hitlers Tod und einer Legendenbildung ein Ende machen.

Als der Film am 14.4.1955 in Köln uraufgeführt wird, sind sich die an der Herstellung Beteiligten der Brisanz ihres Vorhabens bewusst. Schon im Vorfeld hatte der Film für einigen Zündstoff in den Medien gesorgt.

Bereits Rauschen im deutschen Blätterwald wegen des Films. Wie kann ich, ein Hollywood-Nightclubfritze, u. Szokoll, ein Verräter, der im Krieg alles tat, damit Wien nicht zerstört wurde, es wagen – man sollte meinen, jedem Verbrecher sei es erlaubt, einen Hiltlerstoff zu machen, -aber nein: heiligstes Volksgut, noch immer.“ (Remarque)

Konnte man Hitler bereits auf der Leinwand darstellen? War man andererseits nicht schon mit dem Vergessen, Verschweigen und Verdrängen hinlänglich ausgelastet?

Nestbeschmutzer wie Remarque und Szokoll waren da nur Störenfriede.

Der Film erhielt in Deutschland kein Prädikat mit der fadenscheinigen Begründung, dass es dem Bewertungsausschuss nicht möglich sei, die Handlung des Films auf ihre historische Wahrheit zu überprüfen.

Der Film lief in 52 Ländern an und war damit bis dato der größte Nachkriegserfolg des deutschen Films.

In Deutschland selbst jedoch war der Film nicht besonders erfolgreich. Heute, nach dem Erfolg des Films Der Untergang - der auf denselben Quellen basiert wie Der letzte Akt – und der jetzt anlaufenden Hitlerkomödie scheint es uns an der Zeit, diesen Film in Erinnerung zu rufen und in seiner Qualität im Vergleich neu zu entdecken.

 

Der Kulturkreis Wattenbek und die Volkshochschule Bordesholm-Wattenbek zeigen dieses beeindruckende Zeitdokument in der Originalfassung von 1930 

am 26.01.2007

um 20.00 Uhr

im Wattenbeker Schalthaus Reesdorfer Weg 4b.

Der Wattenbeker Germanist Joachim Horst wird mit einer kurzen Einführung über die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte den Film vorstellen und steht für Fragen und zur Diskussion zur Verfügung.

Eintritt: Schüler und Jugendliche frei, Erwachsene 3 €