Das Lager der 

Deutschen Werke Werft (Kiel)

Im Sommer 1941 wurde auf dem Gelände des heutigen Saalskamp- Birkenweg - Buchenweg im Auftrag der Deutschen Werke Werft (Kiel) von der Schrobdorffschen Bauverwaltungsgesellschaft (Berlin) mit dem Bau des Lagers begonnen. Es handelte sich um eine 1,6 ha große Koppel, die aufgrund der Vermittlung durch den Bürgermeister Stoltenberg aus Brügge von dem Bauern Gustav Sander (Brügge) verpachtet worden war. Hier wurden u.a. 11 Holzbaracken errichtet, in denen jeweils 50 Menschen untergebracht werden konnten.

Das Lager war mit einem Stacheldrahtzaun eingezäunt und in der Mitte befand sich ein Wachturm mit Schießscharten. Die Bewohner des Lagers waren zuerst 150 Spanier, die im Dezember 1941 aufgrund eines staatlichen Arbeitsabkommens als Bau- und Metallarbeiter nach Deutschland gekommen waren. Ihre Anzahl im Lager Wattenbek sollte 1942 auf 300 erhöht werden. Später handelte es sich bei den Insassen des Lagers in erster Linie um Zwangsarbeiter (und vielleicht auch kriegsgefangene Soldaten) aus Russland, Polen, Frankreich, Belgien und Italien, die jeden Morgen unter Bewachung die Brügger Chaussee entlang zum Bordesholmer Bahnhof marschieren mussten. Von dort wurden sie mit dem Zug nach Kiel transportiert, wo sie auf der Deutschen Werke Werft (heute HDW) unter zum Teil unmenschlichen Bedingungen arbeiteten. Abends erfolgte der Marsch in umgekehrter Richtung wieder die Brügger Chaussee entlang.

Mehrere Internierte des Lagers Wattenbek sind bei Bombenangriffen auf den Zug oder die Stadt Kiel ums Leben gekommen. Einige andere Lagerbewohner sind vor dem Sondergericht Kiel angeklagt und verurteilt worden. Das Reichskriegsgericht ließ drei der im Lager Wattenbek lebenden Franzosen nach einem Prozess in Halle hinrichten.

Ab dem Sommer 1944 wurden im Lager (hier Bauzeichnungen - hier Luftbildaufnahmen) Wattenbek auch ungefähr 30 Zwangsarbeiter aus Polen untergebracht, die bereits seit 1940 in Wattenbek bzw. Reesdorf im Kieswerk der Kieler Baufirma Habermann & Guckes arbeiten mussten. Sie waren aber bis dahin weitgehend unbewacht geblieben. Das sollte sich jetzt ändern. Schließlich war am 20. Juli des Jahres auf den `Führer` ein Attentat verübt worden.